Was der Parasympathikus mit einer gut funktionierenden Verdauung zu tun hat
Vielleicht hast Du bereits meinen Beitrag zum regulationsfähigen vegetativen Nervensystem gelesen (hier interne Verlinkung zum anderen Beitrag). Darin spreche ich auch ein wenig über die zwei Anteile des autonomen, vegetativen Nervensystems: Sympathikus und Parasympathikus. Wie der Name schon sagt, ist das autonome Nervensystem für all jene Körperfunktionen zuständig, die autonom ablaufen, ohne dass wir etwas dafür aktiv tun müssen. Zum Beispiel Atmen, Verdauen, oder das Herzschlagen, um unseren Körper mit Blut zu versorgen.
Auf dieser Abbildung siehst Du, stark vereinfacht, wie die zwei Gegenspieler Sympathikus und Parasympathikus im Körper verlaufen.
Bildquelle: https://studyflix.de/biologie/sympathikus-parasympathikus-vergleich-2926
Der Sympathikus
Die Nervenstränge des Sympathikus verlaufen über das Rückenmark und verteilen sich segmental im Körper und nehmen darüber Einfluss auf die Funktion unserer Organe. Beispielsweise beschleunigt der Sympathikus bei Aufregung oder Angst unsere Atemfrequenz und den Herzschlag. Die Schweißdrüsen sondern Schweiß ab, die Muskulatur wird besser durchblutet. Evolutionär werden alle unsere Körperfunktionen auf Kampf oder Flucht ausgelegt, selbst wenn der Löwe, vor dem wir heute fliehen, der Chef im Büro ist oder Stress mit dem Partner.
Der Parasympathikus
Der Parasympathikus indes hat zwei Hauptschaltstellen im craniosacralen Bereich. Sein Hauptnerv ist der Vagusnerv, den man häufig auch als Ruhe- und Erholungsnerv bezeichnet. Bestimmte Organe funktionieren nur im parasympathischen Zustand gut, so zum Beispiel die Verdauung.
Die Verdauung und der Parasympathikus
Damit Verdauungsenzyme in der Bauchspeicheldrüse produziert und in den Darm abgegeben werden und in der Leber Gallensäuren bereitgestellt werden für die Fettverdauung, braucht es den Parasympathikus. Ebenso wird die Darmperistaltik, also die Bewegung des Darms zur Vermengung des Speisebreis und Transport durch den langen Darmschlauch, die Aktivität des Parasympathikus.
Hier wird es spannend: denn Sympathikus und Parasympathikus sind Gegenspieler. Das heißt, entweder ist der eine, oder der andere aktiv.
Daueraktivität von Sympathikus kann zum Problem werden
Heutzutage sind wir durch unseren Lebensstil in einer stark leistungsorientierten Gesellschaft leider vermehrt gestresst, hetzen von A nach B und stehen mit vielen To Do’s und stressvollen Gedanken unter Dauerstrom. Selten nehmen wir noch ein paar tiefe Atemzüge vor der Mahlzeit und essen in Ruhe ohne Störung oder ohne am Handy zu hängen. Der Parasympathikus bleibt inaktiv und wir bleiben hochgefahren im Sympathikotonus. Dadurch können Verdauungsprobleme wie Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall entstehen! Wer denkt da schon ans Nervensystem ? Die wenigsten. Und dabei ist es das essentielle Fundament für eine gut funktionierende Verdauung.
Was Du selbst tun kannst, um Deinen Parasympathikus zu aktivieren und dadurch unter anderem für eine gut funktionierende Verdauung sorgst, erfährst Du hier. (Interne Verlinkung zum Beitrag: Übungen zur Aktivierung des Parasympathikus)
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