Übersäuerung

Entsäuerung, Entgiftung, Entschlackung – das sind häufig genutzte Begriffe, die man rund zum Thema Säure-Basen-Haushalt und im Zusammenhang mit der Ernährung hört. Aber was hat es eigentlich genau damit auf sich und warum ist ein regulierter Säure-Basen-Haushalt und die regelrechte Ausscheidung angesammelter Stoffwechselprodukte so wichtig für unseren Organismus? Dieses Infozept soll ein wenig Klarheit ins saure Dunkel bringen! 

Zunächst kommt der sogenannte Extrazellulär- oder auch Zwischenzellraum ins Spiel:   

Der Wiener Arzt Prof. Pischinger beschrieb in den 50er Jahren das System des extrazellulären Raumes: durchlässige bindegewebige Strukturen, die all’ unsere Zellen umgeben und den Raum für sämtliches Stoffwechselgeschehen bilden. Diese Grundsubstanz, das die Zellen umgebene Milieu, ist Informations- und Austauschort und stellt die Vernetzung zwischen den einzelnen Körpersystemen her: 

Nährstoffe werden in die Zellen transportiert, Zellstoffwechsel-Endprodukte werden abtransportiert.

 

 

Transitstrecke aller zu transportierenden Stoffe: Hormone, Wachstumsfaktoren, Schmerzmediatoren.

 

 

Mobilen Zellen des Immunsystems dient es als Bewegungsmedium zwischen den Zellen. 

 

 

Nervenfasern des vegetativen Nervensystems (das nicht willkürlich beeinflussbare Nervensystem) beginnen hier und bilden den Anschluss an das zentrale Nerven- und Hormonsystem. 

 

 

Das Lymphsystem beginnt hier blind. Es dient dem Abtransport und der Filterung von Lymphflüssigkeit, bevor sie ins Blutsystem mündet. 

Dieses ganze System stellt synergistisch ein Ordnungsprinzip zur Grundregulation und Erhaltung der Stoffwechselprozesse dar.  

Was passiert nun bei der sogenannten Übersäuerung?

Wenn die Säuren und Basen nicht mehr im natürlichen Gleichgewicht zueinander stehen und eine latente Säurenüberlastung besteht, verändert sich die Fließfähigkeit der extrazellulären Substanz: in einem zu sauren Milieu (zu viele freie Wasserstoffionen) ändert sich die Fließeigenschaft von einem flüssigen SOL-Zustand in einen festeren GEL-Zustand.  

In diesem festeren GEL-Zustand wird die Beweglichkeit der Zellen erschwert, ihre Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen verschlechtert sich und der Abtransport und die Ausscheidungskapazität von sauren Stoffwechselendprodukten und weiteren Schadstoffen wird negativ beeinflusst. Eine chronisch latente Azidose entsteht.

Was führt zu einer Gewebe-Übersäuerung?

 

Lebensstil und Ernährung: säurebildende Ernährungsweise, Genussmittel, Stress, Bewegungsmangel aber auch exzessiver Sport, der zu erhöhter laktazider Belastung des Körpers führt.

Verminderte Leistungsfähigkeit der Nieren, das zentrale Ausscheidungsorgan von Säuren.

Anhaltende psychische Belastungen und Stress

Dauermedikation: vor allem Protonenpumpenhemmer, Schmerzmittel, Corticosteroide und Orale Kontrazeptiva. Ihre Verstoffwechselung verbraucht vermehrt B-Vitamine, die der Körper benötigt, um anfallende saure Metaboliten zu verstoffwechseln!

Welche Beschwerden werden mit einer chronischen Übersäuerung in Zusammenhang gebracht?

↯ Müdigkeit und Erschöpfung
↯ fasziale Verklebungen und Verhärtungen: Muskel- und Gelenkschmerzen, Cellulitis
↯ stille Entzündungen: das Immunsystem gerät in Daueralarm und kann andere Bedrohungen schlechter abwehren mit der Folge erhöhter Infektanfälligkeit
↯ Kopfschmerzen
↯ Migräne
↯ Arthrose
↯ Rheuma
↯ Gicht
↯ chronische Schmerzen, Fibromyalgie  

Was kann man tun?

Die beste und natürlichste Möglichkeit für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt und damit einem guten Fließzustand des Zwischenzellraumes ist eine basenüberschüssige Ernährung und angemessene Bewegung. Wenn sich allerdings bereits eine chronische Übersäuerung entwickelt hat, dann reicht eine Ernährungsumstellung meist nicht mehr aus und eine Entsäuerungstherapie wird notwendig.

Bei intevia besteht eine Entsäuerungstherapie vor allem aus Entsäuerungsinfusionen, Schröpfkopfbehandlungen, Phyto- und Basentherapeutika und einer ausgleichenden Mineralstoff- und Vitaminzufuhr.

Entsäuerungsinfusionen 

mit rechtsdrehender Milchsäure, die die saure linksdrehende Milchsäure (Laktat) neutralisiert und mit Präparaten, die die Stoffwechsel- und Ausscheidungsorgane in ihrer natürlichen Funktion unterstützen.

Schröpfkopfbehandlungen

Das Schröpfen bewirkt eine Lockerung der bindegewebigen Strukturen, regt die Durchblutung an, verbessert den Lymphfluss und macht die Transportwege wieder frei.

Mineralstoffmängel ausgleichen

Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium und Kalium haben die Eigenschaft, Säuren zu puffern und sind somit essentiell, wenn es um die Behandlung einer latenten Gewebsazidose geht. 

Basentherapeutika: Citrate, Natriumbicarbonat, Heilerde

Basische Lebensmittel und Getränke (Regel: 20% säurebildend, 80 % basenbildend), vor allem eine ausreichende Trinkmenge stilles Wasser 

Eine gute Orientierung gibt die Lebensmitteltabelle nach PRAL, die die geschätzte Säurebelastung einzelner Lebensmittel aufzeigt. 

Insgesamt sollten vor allem pflanzliche Nahrungsmittel auf dem Plan stehen, nicht nur weil sie basisch verstoffwechselt werden, sondern auch weil ihre Ballaststoffe die Nahrungsquelle für unsere guten Darmbakterien sind!